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Mittwoch, 8. August 2018

How to steal a million



Eigentlich geht es in dem Film von 1966 überhaupt nicht darum, wie man eine Million klaut, sondern eher um den Diebstahl einer gefälschten Skulptur aus einem Museum. Dabei nimmt sich How To Steal A Million reichlich Zeit für die Exposition, wohingegen die Planung des Einbruchs kürzer ausfällt.


Eigentlich handelt es sich um einen verkappten 50er-Jahre-Film, da dieser 60er-Jahre-Film etwas altbacken ist. Er ist recht harmlos, die Figur des Vaters Bonnet etwas zu broadwaycomedyesk, der Humor etwas „veraltet“ oder zu klamaukig und zu sehr darauf aus, als absurd erkannt zu werden. So wäre es stärker, charmanter und witziger gewesen, die Witze besser zu timen und auch die Konturender Charaktere zu schärfen. Audrey Hepburn ist zwar brillant wie eh und je, ihre Rolle hingegen nicht unbedingt passend, eher etwas zu sehr der „lustige Frauencharakter“, den man aus schwächeren Screwballcomedyfilmen kennt. So bleibt sie ein bisschen stereptyp, wohingegen O’Tooles Figur im Gegenzug zu aufdringlich erscheint, da der Draufgänger nicht zu ihm passt; er ist kein großartiger Charismatiker, obschon er sich Mühe gibt und auch seine Momente hat. Die Synchro kommt ihm dabei nicht zu Gute.
Die Einbruchsszene ins Museum, das Herzstück des Films, ist ebenso wie seine Hauptdarstellerin brillant und klar das Highlight. Gewitzt wird Simon Dermott (O’Toole) extern fokalisiert und hält einiges an Überraschungen bereit.
Die Szene hätte aber ebenfalls besser sein können. Leider endet sie einen Moment zu früh und verläuft etwas zu reibungslos. Zwar liest Nicole (Hepburn) eines Nachts ein Buch über Hitchcock, Regisseur William Wyler hätte aber noch stärker auf Suspense setzen können, als er es in diesem Film ansonsten schon durchaus häufig macht – allerdings eher in den Grundstrukturen als in den einzelnen Szenen.
An einer Stelle stellt einer der Wachleute, der sich zuvor bereits einige Male aus einer Weinflasche versorgt hat, fest, dass eine Skulptur gegen seine Flasche umgetauscht wurde. Es wäre passend  gewesen, hätte er dies als eine Erscheinung angesichts seines Alkoholkonsums gehalten. In solchen Momenten ist der Film oft nicht souverän, sondern entscheidet sich lieber für den leichten Weg. Das betrifft auch einige weitere Szenen in der Besenkammer, wo das Protagonistenpaar sich während des Einbruchs versteckt, aber auch darüber hinaus.  Ganz hochkarätig ist der Film somit nicht geschrieben, doch die Dramaturgie des Films bleibt immerhin stabil.

So gewinnt der Film auch wenig Spannungen aus der Entwicklung des Verhältnisses zwischen den beiden wichtigsten Figuren, wo schon relativ früh klar ist, dass sie sich in ihn verliebt. Die Szene, in der er ihr zusagt, beim Einbruch zu helfen, zeigt auf eine klare Weise die Schwächen des gesamten Films. Er beginnt, ihr den Einbruchsplan zu erzählen, biegt dann aber ab und behauptet, doch nicht dabei zu sein, was Nicole enttäuscht, dass sie feuchte Augen bekommt. Dann sagt Simon doch zu, wenn auch etwas unpassend schroff,  und sie freut sich. Die Szene ist schwach und inkonsistent.
Auch die Einführung der kleineren Nebenrollen ist lasch, wenig eindrucksvoll, was sich leicht schwächend auf die Dramaturgie auswirkt. Immerhin weiß Eli Wallach problemlos zu überzeugen und holt alles aus seiner klamaukigen Rolle heraus, was er kann und gibt ihr dazu auch Facetten, durch die sein Davis Leland auch teilweise ernstgenommen werden kann.

Insgesamt ist der Film durchaus passabel und sehr locker. Selbst Komponist John Williams wird im Vorspann „Johnny Williams“ genannt. Er ist noch nicht auf seinem späteren Niveau, seine Musik wird aber auch manchmal falsch eingesetzt, etwa während des Einbruchs, als eigentlich Stille inszeniert werden soll. Mit Wohlwollen vergebe ich 6,5 Sterne, bei IMDb auf 7 aufzurunden widerstrebt mir, senkt aber immerhin den Schnitt.


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