BoJack Horseman |
BoJack Horseman
ist bereits von der ersten Episode an sehr komplex. Die Serie hat ein hohes Erzähltempo, so fällt
die Komplexität und Tiefe von Anfang an auf sehr wenig Laufzeit.
Wie begleiten BoJack Horseman, einen früheren Serienstar, 20
Jahre später unzufrieden mit sich und der Welt. Ohne den Humor der Serie, der
nicht im Mittelpunkt steht, dafür aber so gut wie jedes Mal auch sehr gut
funktioniert, und die Tiere, die in der Welt der Serie zivilisiert, normal und
gleichwertig mit Menschen zusammenleben, ohne dabei ihre Eigenschaften zu
verlieren, wäre die Serie eine reine Tragödie, die wohl niemand gerne schauen
würde:
Mit ihren Geschichten greift BoJack
nämlich die „Closure“ der fröhlichen Feel-good-90er-Jahre-Serien an, die hier
nie eintreffen darf: Statt dem Happy End gibt es hier eher traurige oder offene
Enden. Daneben ist BoJack auch
eine Showbiz-Satire, was glücklicherweise nicht zu sehr im Mittelpunkt steht;
tatsächlich stehen dort nämlich die Charaktere.
Bei BoJack interessiert
man sich für ebendiese, worin die Serie eine logische Weiterentwicklung gegenüber
Zeichentrickserien mit jugendlichem oder erwachsenem Zielpublikum ist; dabei
stellt die Serie interessante Figurentypen zueinander, um ihre Themen zu
verhandeln, ohne aber zu versäumen, jeder Figur genügend Persönlichkeit, Tiefe,
Charakter zu geben. Der moralische Anker der Serie ist vermutlich Diane,
BoJacks Ghostwriter, die dafür sorgt, dass die Dinge trotz ihrer Sorgen oder
ihres Charakters gut für sie laufen, wohingegen BoJack das Happy End einer
anderen Serie lebt, reich ist und berühmt, ohne aber davon erfüllt zu sein.
Zum Teil ist BoJack sehr
rührend. Es ist interessant, dass wir auch schon einer Figur wie Bojack nach
dem dramaturgischen „Schuld und Sühne“-Prinzip Glück oder Vergebung wünschen.
Die Serie erzählt sich größtenteils über den Dialog. Filmische
Mittel wie etwa Schnitte werden nur für Gags gebraucht.
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