Spieler, Goodfella, Cop
Sorvinos erster Eintrag als Schauspieler erfolgte 1970 mit Wo is‘ Papa? In den folgenden Jahren
sollte er weiterhin Nebenrollen in B-Movies erhalten. Einen Höhepunkt seines
Frühwerkes stellt der Film Spieler ohne
Skrupel (1974) dar, in dem James Caan die Hauptrolle spielt.
Nach einigen größeren Rollen in Fernsehserien war er 1990 in
GoodFellas zu sehen, einem Film
des mainstreamtauglichsten New-Hollywood-Regisseurs Martin Scorsese. Die 90er
waren, angefangen mit GoodFellas, sein Karrierehöhepunkt, sodass er
interessante Dinge über seine Arbeit als Schauspieler sagte.
Zu GoodFellas
etwa:
„I thought it was boring, excessively
violent and not a good movie. I thought I was boring, I thought that I had hurt
my career, I thought that this movie should not have been made and it's not a
good movie.“
„Do you know, I'm kind of coming through a
clearing here and I'm thinking that's not a boring movie, that's a good movie,
that's a great movie maybe, and I'm really good in it!“
Oder zu Law &
Order:
„It wasn't a large enough vehicle for me to express what it was I want
to express as an artist.“
Nach GoodFellas
spielte er eine große Rolle in der Krimiserie Law
& Order, eine Nebenrolle in Rocketeer,
eine Rolle in Nixon und im
modernisierten William Shakespeares Romeo
& Julia sowie eine Reihe seiner üblichen Rollen in B-Movies (z.B. Money Talks mit C. Sheen und C. Tucker),
eher tendierend zu C-Movies wie etwa (der von einigen doch angesehene) Knock Off mit Jean-Claude van Damme in
der Hauptrolle.
In den 2000ern gelangte er mit Filmen wie der Hundekomödie Spot oder der Mafiakomödie Plan B im Bereich des C-Movies an. Die
Auftrittsfrequenz des immerhin schon 60-Jährigen nahm bis 2008 ab, das
Filmniveau wurde allerdings seltener auf B-Niveau angehoben. Davon zeugen Filme
wie The Cooler, ein
hervorstechender Film dieser Zeit, der wie alle besseren Filme in Sorvinos
Karriere eher als Ausreißer nach oben gesehen werden kann. Vielmehr wurden
seine Filme familienfreundlicher: leichtere Komödien und Filme mit Kindern als
Zielgruppe.
2008 nahm die Frequenz der Sorvino-Filme wieder zu (15 Filme
allein 2016). Es ließe sich die Faustregel etablieren: Je größer seine Rolle,
desto schwächer der Film. Mit Kill the
Irishman gelang ausnahmsweise sogar einer der B-Movies. Je nach
Musik-Geschmack kann auch die dystopische Splatterpunk-/Rock-Oper Repo! The Genetic Opera zu Sorvinos
besseren Werken der 200er gezählt werden.
Das Gros der Filme ist mittlerweile zwischen C- und D-Movies
(The Bronx Bull). Neben Komödien
sind dabei immer wieder Filme mit viel Gewalt und Kraftwörtern (fuck, fucking,
fucked) dabei. Das Projekt Numba One
wechselt seit 2012 unregelmäßig seinen Produktionsstatus und seine Präsenz
(seine Internetpräsenz führt sogar auf eine leere Seite). Sein Film The Trouble with Cali mit Sorvino als
Regisseur und in einer großen Rolle gilt als unbeachtet-beachtungsunwerter
Reinfall.
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