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Montag, 19. August 2019

Buster Keaton: Wie es weiterging



In den letzten Wochen wurde hier nun Keatons Art der Narration analysiert, d.h. wie in seinen Filmen die medienimmanenten Möglichkeiten systematisch genutzt und die Ereignisse präsentiert werden. Buster Keaton präsentiert sich durch die systematische Nutzung der Stummfilmtechnik als ein filmischer Künstler. Framing und Editing haben klare Funktionen und Ziele. Hierfür wurde Keatons Werk in der Filmwissenschaft und –historiografie oft besprochen und gewürdigt. Auch die Nutzung der Technik zur Erzeugung von Gags ist relevant, wurde aber bereits oft analysiert.

Die Entwicklungen in Keatons Werk nach seinem Wechsel zu Metro-Goldwyn-Mayer, dem Aufkommen der Tonfilmtechnik und der damit verbundenen neuen Möglichkeiten und Einschränkungen für Filmemacher sowie der Etablierung des Production Code sind im Vergleich zu seinem Stummfilmwerk selten untersucht worden. Als Grund hierfür dürften Keatons abnehmende Popularität und die veränderte Arbeitsweise im großen Filmstudio dienen. Es wäre ohnehin auch interessant gewesen, wie Keaton als Filmemacher, der seine Technik systematisch einzusetzen weiß, mit diesen Veränderungen umgeht. So gibt es auch nach 1928 noch Beispiele für Keatons Nutzung seiner Filmtechnik: In einem seiner Kurzfilme, Grand Slam Opera, tritt er im Radio als Artist auf:

Diese Handlung kann erst durch die Tonfilmtechnik ideal präsentiert werden. 
Ein weiteres Beispiel ist seine Parodie auf die Stummfilmtechnik in einem Fernsehsketch der Ed Wynn Show, der sich vor allem über Zwischentitel und das Schauspiel der Stummfilmzeit lustig macht (s.o.). Überhaupt zeigen seine verstärk ab den fünfziger Jahren aufkommende Auftritte im Fernsehen Keatons Nutzung gegebener Technik, diesmal nicht nur zu künstlerischen Zwecken.


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JH

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