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Samstag, 27. Januar 2024

Die zweitbeste Staffel?

 

Avatar – Der Herr der Elemente

Staffel 2

Staffel 2 der hervorragenden Serie Avatar erinnert mich etwas an Bojack Horseman: Eine Serie, die mich einer gelungenen ersten Staffel begeistert, bei der mich die zweite Staffel aber zunächst enttäuscht und die hohen Erwartungen, die sie selbst erzeugt hat, nicht erfüllen kann.

Schon nach fünf Minuten zeichnet sich ein Bild ab, das sich noch weiter durch die folgenden 5 Episoden ziehen wird. Die Serie trifft die Charaktere nicht mehr ganz so gut wie noch in Staffel 1. Teilweise wirkt das Ganze schon fast wie eine Parodie seiner selbst. Das zeichnet sich auch in den Dialogen ab, die wie ein Versuch wirken, an Staffel 1 anzuknüpfen, ohne, dass es gelingt.

Ich fühle mich an den Wechsel von Richard Maibaum zu Roald Dahl bei You Only Live Twice erinnert. Zunächst entwickelt sich ein Schema; wenn dieses dann auf eine Formel reduziert wird, geht aber die eigentliche „Seele“ des Formats verloren.

Die Episoden selbst sind „episodischer“, sie erzählen nicht mehr so stark in sich selbst abgeschlossene Handlungen, sondern stellen sich mehr in die staffelübergreifende Entwicklung, und während die Handlungen in Staffel 1 noch oft ohne den Hauptantagonisten der Serie, Prinz Zuko, auskommen, verfolgen die Folgen in Staffel 2 oft Handlungsstränge um Nebenfiguren, die keine Verbindung mehr zur Haupthandlung haben – insofern macht der Vergleich zu Bojack Sinn.

Obschon viele Fans das genau andersherum sehen – für diese hat sich die Serie erst richtig gefunden, wenn sie episodischer erzählt und Handlungsstränge um Nebenfiguren ohne Verbindung zum Haupthandlungsstrang verfolgt – dürften die ersten 10 Folgen der ersten Staffel bisher als die stärksten der ganzen Serie angesehen werden, so dicht ist der Bösewicht den Helden auf den Fersen, so sehr steigert sich die Bedrohung. In Staffel 2 hingegen gibt es viele „Füllerepisoden“, die die Handlung der Serie nicht vorantreiben, zu Szenen wechseln, die keine Verbindung zum Hauptplot der Folge haben, sondern nur und ausschließlich die Entwicklung vorantreiben.

Die Serie hat aber weiterhin ihre Momente, und die Kritik gilt größtenteils den Folgen 1-5. Danach gelangt die Serie schon sehr bald wieder auf ihr gewohntes Niveau zurück. Die Charakterentwicklung von Prinz Zuko trägt die Staffel über große Strecken, und der Twist am Ende kommt überraschend und unerwartet.

 

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