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Montag, 31. Oktober 2016

Beetlejuice



…, Beetlejuice, Beetlejuice


JAH beim Schauen des Films (Abb. ähnlich)
Sagt man Beetlejuice nicht dreimal, lohnt es sich nicht, in die Welt von Beetlejuice einzutauchen. Mit ihm entsteht aber ein verrückter Film. Bunt, schräg, düster, humorvoll, naiv, filmisch, überdreht, verrückt, trashy, wirr, wild, fasziniert von seiner eigenen Welt. Tim Burtons Durchbruch in Hollywood ist schwierig zu fassen.

In Beetlejuice fehlt anfangs lange Zeit die titelgebende Figur. Hin und wieder bekommt sie einen kurzen Moment, trifft aber reichlich spät auf die Protagonisten. Bis dahin legt der Film nur die Grundsteine für seine wilde zweite Hälfte. Der Film wird ruhig aufgebaut, um dann Stück für Stück die Katze aus dem Sack zu lassen, bzw. Betelgeuse aus seinem Grab.
Michael Keaton blüht in seiner freien Rolle auf, er ist nicht nur die titelgebende Figur, die somit im Zentrum steht (Abb. unten: Die Blicke sind häufig auf Betelgeuse gerichtet), sondern eigentlich eine Nebenfigur, die durch die Kraft ihrer Einzelszenen nicht viel mehr Screentime benötigt.

Die Figur im Zentrum und das Protagonistenpaar als Fokalisator. Sie sehen aber was, was wir nicht sehen.
Szenen oder Abschnitte enden unkonventionell, wollen nicht enden, wann man es erwartet, folgen strukturellen Konventionen auf eine chaotischere Weise, bzw. dramaturgisch ist der Film etwas chaotisch. All das geschieht in einigen Szenen voller verzerrter Relationen, die sich mit der häuslichen Idylle kontrastieren, in denen das Protagonistenpaar lebte. 

Unterhaltsam bleibt er dabei und trotzdem immer, mit seinem makaber-naiven Humor und seinen wiederkehrenden Stop-Motion-Effekten, beides charakteristisch für Tim Burtons Kunst, die das Potenzial hat, zu faszinieren, aber auch aufpassen muss, dass ihre Frische nicht verloren geht, wenn sie ihre Freiheiten behalten will.


JAH

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