Once upon a time in
Queens
Nein, da fällt mir nichts mehr ein. |
Ein Film voller Ideen und voller ungenügender Umsetzungen.
Paul Sorvino hat durchaus das Charisma, den Film zu tragen,
doch leider füllt ihn seine Rolle des früheren Capos Joe Scoleri in keinster
Weise aus. Stattdessen versucht er irgendwie das umzusetzen, was von ihm
verlangt wird, ohne es nachvollziehen zu können, weil es schlicht und
ergreifend – man verzeihe mir das Urteil – furchtbar platt geschrieben ist. Sei
es der Moment, in dem seine Tochter dem konservativen und unflexiblen Mafioso
als homosexuell outet. Sei es, als die FBI-Agenten Bobby Rassismus vorwerfen
für etwas, was sie ihm vorher in den Mund gelegt haben. Sei es der Moment, in
dem der frühere Mafioso seinen Nachbarn Bobby, den er noch als Kind kennt,
bittet, Kontakt zu früheren Verbündeten der ehrenwerten
Gesellschaft aufzunehmen (?), der das wiederum nicht tun möchte und ihm
mitteilt, dass das FBI ein Auge auf ihn hat und Joe sich furchtbar aufregt und
ihn als Verräter beschimpft. Aus dem Nichts.
Der verständnislose Blick in diesen Szenen ist Michael
Rapaports Reaktion, nicht Bobbys.
Dazu die B-Movie-Inszenierung: etwa als sich Bobby und seine
Frau softpornohaft befummeln. Oder der unnötige Handlungsstrang über Joes Krankheit.
Es gibt allerdings auch Ideen, die an sich schon ergreifend sein können. So
gesteht sich Joe ein, der größte Fehler seines Lebens sei es, seine Tochter
angelogen zu haben, was ihre Mutter angeht. Diese Geschichte wiederum ist
zusätzlich nur am Rand erwähnt, was noch einmal schön die Inkonsistenz des
Films zeigt, die sich tatsächlich bis zum Ende fortsetzen wird.
Der Capo kehrt aus dem Gefängnis in die Gegend zurück, in
der er der Boss war und wird mit der neuen Realität konfrontiert. Wie wird
ausbalanciert, wie Bobby und Joe das jeweils erleben? Der Film wird dem, was er
zeigen möchte, in keinster Weise gerecht geworden sein. David Rodriguez, der
Regisseur, wird seine Lehren aus dem fertigen Produkt ziehen.
JAH
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