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Sonntag, 7. April 2024

Hitchcock vs. Lessing (2/2): „Es ist keine Kunst, alte Weiber zum Heulen zu bringen.“

 

 
Damit die Leser die Übersicht behalten - anders als Lessing. 
 

Lessings Problem in der Nullfokalisierung

Nachdem wir uns in Teil 1 der Theorie und ihrer Vorteile gewidmet haben, beleuchten wir hier die Probleme.

Der besondere Reiz der nullfokalisierten Erzählung liegt im Wissen des Zuschauers über die verschiedenen Motivationen der Charaktere, sodass es zu Missverständnissen mit großem dramaturgischem Gewicht kommen kann. Sie verlangt allerdings auch, dass die Erzählung die Übersicht über die Wissensstände aller Charaktere behält. Andernfalls könnten Handlungslücken auftreten, die, wenn sie auffallen, bewirken, dass der Zuschauer distanziert wird, mit Lessings Worten, seine Anteilnahme geringer ausfällt. Ein solches Problem tritt auch in Miß Sara Sampson auf und soll nun, wie auch Lessings Versuch, es zu kaschieren, hier beschrieben werden.

Gegen Ende offenbart Marwood Sara ihre geheime Identität und dringt „mit tötender Faust“ auf sie ein. Sara flieht. Es folgt die Szene, in der Marwood beschließt, ihr Gift gegen Sara einzusetzen. Ende des IV. Aktes. Am Anfang des V. Akt kommt Sara nach einer Ohnmacht wieder zu sich. Was ist passiert? 

Dienstag, 26. Dezember 2023

„Wenn unsre Zunge sich versah, so sei’s vergeben!“

 


Schattenspiele sind nicht genuin türkisch. Die Schattenspiele in Persien, der Türkei, Ägypten, dem Nahen Osten und Nordafrika stammen alle vom chinesischen Schattenspiel ab. Außerdem gibt es Ähnlichkeiten, zuweilen starke, zwischen charakteristischen Elementen des türkischen Schattentheaters mit jenen in Ägypten (seinem direkten Vorläufer), Indonesien, Japan, aber auch mit dem chinesischen (gerade in Bezug auf die Figur Karagöz) und insbesondere dem taiwanesischen. Dadurch zeigt sich auch die starke Popularität und die Tradition des Schattentheaters bzw. von Schattentheaterformen in Asien.

Wann Schattenfiguren das erste Mal an die Leinwand gepresst wurde, ist unklar. Allerdings steht eine lange Tradition fest: Das Karagöz-Schattenspiel verbreitete sich weit und breit mit der Expansion des Osmanischen Reiches.

Verschiedene Anekdoten oder Geschichten erzählen schon von Schattenspielen im vierzehnten Jahrhundert, was allerdings historisch nicht mit Sicherheit bestätigt werden kann.

Sicher ist, daß seit dem 16. Jahrhundert das türkische Schattentheater – nach seinem Haupthelden Karagöz benannt – weiteste Verbreitung im osmanischen Reich fand. Es entwickelte sich in kürzester Zeit zu einer vollkommen selbstständigen türkischen Kunstart eigenen Charakters.

Wenn sich das Karagöz-Theater also zu einer selbstständigen Kunstart entwickelte, steht er somit nicht im Widerspruch zur chinesischen Abstammung der Kunstform; bloß der Grad der Emanzipation des Karagöz-Theaters von seinen Vorgängern ist anscheinend diskutabel. Dennoch gibt es spezifische Charakteristika bei Karagöz (als Gattung), die seine Autonomie zeigen. Der Aufbau der Stücke ist sehr geregelt und dadurch speziell, wie auch die Figurenkonstellation und die eigenartige Humor-Balance.

Ästhetik des Schattenspiels

Freitag, 15. Dezember 2023

Dramaturgie der Nebenfiguren

 The Message (Mohammed, der Gesandte Gottes)

 


Handlungsumriss

Mohammed, der Gesandte Gottes folgt dem Leben des islamischen Propheten Mohammed von seinem 41. Lebensjahr an. Der Erzengel Gabriel erscheint Mohammed mit einer Nachricht Gottes. Infolge dessen verbreitet Mohammed die Lehren des Islam, die sich außer die Religion auch gegen die Kultur und Tradition Mekkas richten. Seine Anhänger werden verspottet, misshandelt, gefoltert, vertrieben, und fliehen, erst nach Abessinien, und nach einem misslungenen Mordanschlag auf den Propheten schließlich nach Medina. Als Mekka das Hab und Gut der geflohenen Moslems beschlagnahmt und in Damaskus verkaufen will, kommt es zum Krieg zwischen den Städten, wobei das Glück zunächst auf Seiten der zahlenmäßig unterlegenen Moslems, wobei sich das Blatt bald auch wendet. Nachdem ein Friedensvertrag zwischen beiden Parteien gebrochen wird, vereint Mohammed ganz Arabien hinter sich, umzingelt Mekka mit seinen Truppen und nimmt es schließlich kampflos ein. Vom Tod des Propheten spannt der Film schließlich einen weiten Bogen zum Islam der Gegenwart.

So weit, so gut. Wüstenfilme und Epen sind dem Kino der 1970er Jahre hinlänglich bekannt. Doch gibt es für eine konventionelle Narration ein kleines Problem: Der Prophet Mohammed darf nicht gezeigt werden, ohne auf Ablehnung der islamischen Welt zu treffen. Ein Problem, das eine interessante Herausforderung bietet, der mit verschiedenen Lösungsstrategien begegnet wird.

 

Montag, 14. November 2016

Eitelkeit in Aktien

Aus gegebenem Anlass wird die Paul-Sorvino-Reihe nach dem Halloween-Spezial weiter herausgezögert und eine neue Kategorie eingeführt: Die Theaterkritik auf Khan's Pets.