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Dienstag, 18. Februar 2025

Eine Operndiva verstummt

 


Vom 13. bis zum 17. Februar reise ich zur Berlinale nach Berlin. Um 11:30 Uhr kommt mein Zug an. Bis zum Check-In in meinem Hotel ist noch Zeit, bis zur Eröffnung der Berlinale sowieso. Also fahre ich durch das verschneite Berlin und setze mich in ein Kino. Es läuft ein Film, den ich nicht auf dem Zettel hatte, bis ich den Trailer vor der Vorstellung von Konklave gesehen habe. Der mich überrascht hat. Der mein Interesse geweckt hat. Titel des Films:

Maria

Am Anfang des Films sehen wir eine unkenntliche Leiche auf dem Boden einer opulenten Wohnung, einen Diener und ein Hausmädchen, Polizisten im Hintergrund. Die Figuren bleiben grundsätzlich, wie es fürs Gegenwartskino typisch ist, fixiert auf ihren Positionen, nur die Kamera bewegt sich. Wir schätzen, die Person auf dem Boden ist die tote Maria. Dann springen wir eine Woche zurück in die Vergangenheit:

Dienstag, 9. Januar 2024

Eine fehlerhafte Kreation

The Creator

Die Kritiker starten ihren Angriff auf Gareth Edwards' neuen Film (Symbolbild)

Verdienen es mit künstlicher Intelligenz betriebene Roboter, wie Menschen behandelt zu werden? Oder sind es nur Maschinen, die programmiert wurden, menschliches Verhalten zu imitieren? 

Der Protagonist, gespielt von John David Washington, geht in naher Zukunft auf eine Mission nach Neu Asien, um den Kopf hinter den dort entwickelten Cyborgs zu finden. Doch wird er bald damit konfrontiert, dass die Grenze zwischen Mensch und Roboter nicht so klar ist, wie es scheint...

Dienstag, 2. Januar 2024

Das Ende einer Freundschaft

 

The Banshees of Inisherin


 

Ich kündige Martin McDonagh von einem Tag auf den anderen unerwartet meine Freundschaft.

„Aber du magst doch Brügge sehen… und sterben?“ Ja, es ist ein guter Film.

„Aber du mochtest doch auch Three Billboards?“ Ja, als er herauskam, mochte ich ihn.

„Aber du hältst mich doch für einen der besten Dramatiker der Gegenwart!“ Ja, auch das stimmt. Und daran hat sich nichts geändert.

„Was ist dann der Grund?“

Sonntag, 24. Dezember 2023

Der Film des Jahres?

 Oppenheimer

 

Ghanaisches Poster

Für viele ist Christopher Nolans neuer Film der Film des Jahres. Teilweise wird er sogar als der beste Film des Regisseurs bezeichnet. Auch ich hatte Hoffnungen für den Film. Ich hatte erwartet, dass Nolan wie in Dunkirk verschiedene Erzählebenen mit unterschiedlicher Länge per Montage verknüpft, nicht aus diegetischer Motivation heraus, sondern aus rein dramaturgischen Gründen.Sollte ich Recht behalten? Oder sollten meine erwartungen sogar übertroffen werden?

Freitag, 4. September 2020

Christopher Nolans James Bond

 

Protagonist und Nebenfigur in Christopher Nolans neuem Film 


Vor einigen Jahren gab es Gerüchte, Christopher Nolan würde den nächsten James-Bond-Film drehen. Wie ein Spionagefilm von Nolan aussehen würde, stellt er nun in seinem neuen Film zur Schau: Hier gibt es Bond-typische Szenen, in denen der Protagonist, Protagonist, eine Reihe Handlanger ausschaltet, vom Bösewicht zum Essen eingeladen wird (die Figuren sind alle entweder die Guten oder die Bösen), dort einige Szenen im Mission-Impossible-Stil, wo präzise getimte, unmöglich erscheinende Einbrüche gemeistert werden. Das Spionagefilmgenre wird aber mit dem Zeitreisefilm, genauer gesagt Zeitreise-Actionfilm, gemischt, bei der der Bösewicht durch die Zeit reist, um die Menschheit auszulöschen, und die Helden ihm folgen, um ihn aufzuhalten. Besonderes Gimmick bei Nolan: Die Zeitreisenden, die „Inversen“, bewegen sich rückwärts durch die Zeit.

Montag, 18. Mai 2020

Nicht Christopher Nolans Tarzan


Hat den Vibroshaper im Keller seines viktorianischen Schlosses: Tarzan (rechts).

The Legend of Tarzan

In The Legend of Tarzan wird versucht, eine düstere Erzählung mit der Filmfigur Tarzan auf die Beine zu stellen, wie es sei The Dark Knight in Mode gekommen ist und seine Fortsetzung bei James Bond (Skyfall) oder Superman fand (Man of Steel). In dieser Version hat „John Tarzan“, ein englischer Lord, durch seine Herkunft als Dschungelkind Berühmtheit erlangt, derer er sich nun schämt.  Er ist ein „gebrochener Held“ ohne Bruch.

Donnerstag, 28. Juni 2018

Hitler and audiovisual storytelling in TV films


One does not simply do good visual narration in TV films...

It has been quite a time since my last blogpost here. Time to step in again with an interesting topic: TV films and their struggle in finding a way of adequate use of their video and audio track. The last time I wrote about this, I attacked this German TV film for its overuse of the audio track. To specify this argument, most of the audio track was also used as records of dialogue which makes things even worse by doing the fault of only following the characters.

Samstag, 10. Februar 2018

Und wie viel Barnum steckt in dir?



Greatest Showman

Genießt den Jubel: Hugh Jackman

Im Film von Regisseur Michael Gracey über die Geschichte P.T. Barnums, der ein großes Zirkusspektakel auf die Beine stellen will, hat sich der Protagonist (Hugh Jackman) an einigen Stellen mit einem Kritiker auseinanderzusetzen. Barnum will mit seinem Spektakel die einfachen Leute faszinieren, während Mr. Bennett die Show verreißt und ihr vorwirft, oberflächlich und auf visuelle Reize konzentriert zu sein. Der Film weiß, wie und wo er sich auf dieser Skala verortet und so verwundert es im Nachhinein kaum noch, dass auf der IMDb interessanterweise positiven Publikumsbewertungen (8,0) nur verhaltene Kritiken (Metascore 48, Stand 10.02.2018) gegenüberstehen.

Montag, 30. Oktober 2017

Eine klare Niederlage



Goal III – Taking on the World

Etwas irreführend, eine Nebenfigur in die Mitte zu stellen. Außerdem auf dem Plakat: ? ?
Die ersten beiden Teile haben mir schon nicht besonders gut gefallen, wie ich hier und hier aufgezeigt habe. Aber als etwas naive und zu lang geratene Fußball-Werbung oder Real-Madrid-Werbung scheinen sie allgemeinhin durchaus als brauchbar anerkannt zu werden. Der dritte Teil verabschiedet sich endgültig vom Geist der Filmreihe und ist nicht nur für sich, sondern auch im Vergleich zu Teil 1 & 2 in absolut jeder Hinsicht misslungen.

Dienstag, 24. Oktober 2017

Ein Werbeclip geht in die Verlängerung



Goal II – Living the Dream

Eine Fortsetzung, die da weitermacht, wo der erste Teil aufgehört hat. Und etwas länger ist.
Der erste Goal-Film endete offen, um schonmal das Sequel anzukündigen. Weder ist klar, ob der Held mit seiner Love-Interest, einer englischen Krankenschwester (Fetisch?), zusammenkommt, noch hat er den großen Erfolg im Sport gehabt – die bloße Qualifikation für die Champions League ist doch äußerst unbefriedigend für einen Spieler wie Santi. Wir wollen doch sehen, wie er Weltfußballer wird! Also muss es jetzt mit seiner Karriere vorangehen.

Montag, 16. Oktober 2017

Ein Werbeclip dauert 90 Minuten



Goal! – The Dream Begins


Fangen wir am Anfang an. Ganz am Anfang. Der erste Film der Goal-Reihe zeigt bereits von der ersten Szene an, wo’s langgehen wird: Auf die Studio Production Logos folgen Aufnahmen mit extremem Gelbstich, die fußballspielende Kinder zeigen. Der größte unter ihnen dribbelt sich durch und schießt ein Tor. Ein Coca-Cola-Logo oder dergleichen poppt leider nicht auf. Später gibt es eine Szene, die einen ehrgeizigen jungen Sportler beim Training zeigen. Isoliert man sie vom Rest, würden sie eine überzeugende Adidas-Werbung abgeben.

Donnerstag, 5. Oktober 2017

Der jetzt schon erfolgreichste Horrorfilm aller Zeiten



Es

Kein Film über Freud: Es
Als jemand, der auf dem Gebiet der Horrorfilme wenig Erfahrung hat, muss ich doch etwas enttäuscht zugeben, dass Es deutlich weniger furchteinflößend war, als befürchtet. 

Samstag, 5. August 2017

Kriegsthriller in Meeresgrün



Dunkirk
Das britische Lächeln

Der erste Teaser zu Christopher Nolans neuem Film lag ziemlich genau ein Jahr zurück, als ich gestern im Kino Dunkirk geschaut habe.  Einige der Schwächen, die ich mir aus dem Projekt erwartet habe, trafen auch tatsächlich zu. Doch beginnen wir von vorn.

Sonntag, 23. Juli 2017

Dark white swan



Black Swan


Bühnentänze im Film umzusetzen ist grundsätzlich problematisch. Von Fans dieser Kunstformen wird es daher geradezu verpönt, wenn Filme diese nicht adäquat umsetzen – nur gibt es hierzu keine Formel. Bewegungslos abgefilmte Bühnentänze, die deren Fans zufriedenstellen, sind wiederum tabu für (Spiel-)Filmemacher, sind sie doch nicht filmisch.

Sonntag, 16. Juli 2017

Vom blinden Huhn und seinem Körnchen



The Imitation Game

Alan Turing baut einen Computer, mit dem er in einem Geheimprojekt im Zweiten Weltkrieg die Nazis besiegt.  Allerdings ist er ein unzugängliches exzentrisches Genie und muss sich erst daran gewöhnen, mit Menschen zusammenzuarbeiten. Die einigermaßen interessante Geschichte entwickelt sich recht dynamisch, wovon der Film bis zur Hälfte dramaturgisch profitiert.

Freitag, 9. Juni 2017

The Founder vs. the Founders



The Founder


Ein intriganter Michael Keaton gründet McDonald’s. Die Ausgangslage verspricht einen hervorragenden Film, kann dieses Versprechen aber nicht wirklich alten. Inszenatorisch bietet John Lee Hancocks Film dafür eine kleine aber feine Geschicklichkeit.

Montag, 12. Dezember 2016

Media Monday (4): Fußball, Kassetten, Blockbusterbashing



1. Wenn denn dann die Weihnachtsfeiertage anstehen, landet wie jedes Jahr kein spezieller Film im Player, denn diese Art von Ritual ist nichts für mich.